Eindrücke aus den Seminaren
WiSe 2022/23 Exkursion zum Kreuzhof
Permakulturelles Gartenprojekt mit Kindern zweier Förderschulen
Ende September hatten Studierende der Sonderpädagogik die Möglichkeit ein Garten- und Lernprojekt in der Nähe des Bodensees kennenzulernen, die sogenannte Bauwagenklasse. Hier arbeiten Kinder zweier Förderschulen an drei Tagen die Woche bei Wind und Wetter mit mindestens zwei Lehrkräften im Garten - und eben im Bauwagen.
2020 hat die Haldenwangstiftung der Haldenwang-Schule Singen (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten geistige sowie körperliche und motorische Entwicklung) einen Bauwagen zur Verfügung gestellt, der seitdem im Permakultur Erlebnisgarten auf dem Kreuzhof in Öhningen steht.
Hier lernen die Kinder praxis- und sinnbezogen zu planen, zu messen, sie lesen die Angaben auf Samentütchen, rechnen das Volumen von Hochbeeten aus, die gefüllt werden sollen und erledigen alle weiteren Aufgaben, die im Garten aufkommen. Auch motorisch können die Kinder vieles trainieren, da häufig gepflanzt, geflochten, gesägt und gebaut wird. Mit der Zeit halten die Kinder immer länger bei den Arbeiten durch und können immer mehr Arbeitsschritte selbstständig durchführen.
Nach einer Einführung in die Permakultur am Sonntag, hatten die Studierenden an drei - leider eher nasskalten - Tagen die Möglichkeit gemeinsame kleinere und größere Vorhaben mit den Kindern im Garten durchzuführen:
- Sammeln und trocknen von Walnüssen
- Ahornbäume auf den Stock setzen
- Säen von Feldsalat und Spinat
- Ernten und Verarbeiten von Tomaten und Kartoffeln
- Sammeln und Trocknen von (Wild-)Pflanzen
- Herstellen von Kräutersalz
- Umsetzen des Komposts
- Freilegen der Baumscheiben
- Feuer machen, um Stockbrot zu machen
Dabei stellten die Studierenden sich vorher Beobachtungsaufgaben für den Tag, die am Nachmittag gemeinsam besprochen und reflektiert wurden. So konnten sie wichtige Erfahrungen in Bezug darauf sammeln, auf wie vielfältige Weise Kinder in einem Garten ihre Fähigkeiten kennenlernen und ausbauen können.
Die Gruppe der Studierenden wurde in der Zeit auf eigenen Wunsch hin vegan verköstigt - größtenteils mit Gemüse und Kräutern aus dem Permakulturgarten. Nachdem sie selbst im Garten ernten durften, stellten sie unter Anleitung für die Region typische "Dünnele", mediterranes Ratatouille oder Ofenkartoffeln mit Kräuterquark her.
Am Dienstag stand außerdem ein Ausflug auf den Weltacker in Überlingen an. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll auf, wie die globale Landwirtschaft mit unserem lokalem Handeln verknüpft ist. Auf dem Acker kann man die Ackerkulturen kennenlernen, die auf der Welt am häufigsten angebaut werden. Wichtige, spannende und nachdenklich stimmende Informationen wurden hier anschaulich vermittelt, die nach dem Besuch zu dem einen oder anderen Gespräch führten.